(Noch ein schönes Rezept. Schmeckt aber nicht.) |
(Noch etwas Politur bei der Erklärung.) |
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* Ein Koaxkabel kann dort ohne weitere Symmetrierung angeschlossen werden, wenn man den Mantel mit dem Draht des Stubs verbindet, der auf das λ/4 Gegengewicht geht, und die Seele mit dem Draht des Stubs, der auf das doppelte Halbwellendipol geht. | * Ein Koaxkabel kann dort ohne weitere Symmetrierung angeschlossen werden, wenn man den Mantel mit dem Draht des Stubs verbindet, der auf das λ/4 Gegengewicht geht, und die Seele mit dem Draht des Stubs, der auf das doppelte Halbwellendipol geht. | ||
* Man richtet nun den Stub in Längsrichtung des Dipols aus. Die Lötstelle zwischen Stub und langem Dipolast verschwindet. Es entsteht ein gerader Gesamtdraht von etwa 3/4λ Länge. Wegen der Verkürzungsfaktoren durch Drahtdicke und Bandleitungskunststoff bei uns 140,8 cm. | * Man richtet nun den Stub in Längsrichtung des Dipols aus. Die Lötstelle zwischen Stub und langem Dipolast verschwindet. Es entsteht ein gerader Gesamtdraht von etwa 3/4λ Länge. Wegen der Verkürzungsfaktoren durch Drahtdicke und Bandleitungskunststoff bei uns 140,8 cm. | ||
- | * Nun haben wir alle Teile der Bandwellenantenne zusammen, aber noch was übrig: Die bisherige Entwicklung ergibt es noch einen zusätzlichen λ/4 Gegengewicht/Radial/Dipolast genau neben dem einen Draht des λ/4 Stubs, mit dem er ohnehin verbunden ist. Dieser Draht ist redundant geworden und wird weggelassen. Der entsprechende Draht des Stubs übernimmt die Funktion des Gegengewichts mit. | + | * Nun haben wir alle Teile der Bandwellenantenne zusammen, aber noch was übrig: Die bisherige Entwicklung ergibt es noch einen zusätzlichen λ/4 Gegengewicht/Radial/Dipolast genau neben dem einen Draht des λ/4 Stubs, mit dem er ohnehin verbunden ist. Dieser Draht ist redundant geworden und wird weggelassen. Der entsprechende Draht des Stubs oder der Mantel des Koaxkabels übernimmt die Funktion des Gegengewichts mit. |
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+ | Die Antenne kann auch als eine abgewandelte Version der "J-Antenne" gesehen werden. Wie bei dieser kann es theoretisch zu Mantelwellen kommen. Praktisch funktioniert die Antenne prima. |
Aktuelle Version
Inhaltsverzeichnis |
Bandleitungsantenne
Eigenschaften
- Preiswerter Vertikal-Rundstrahler für 2m.
- Selbstgebaut: Das macht Spaß.
- Deutlich bessere Eigenschaften als die "Gummifinger" von Handfunksprechgeräten.
- Leicht. Mit entsprechen langem Kabel kann man ihn an einer Fiberglassrute auf z.B. 10 m Höhe bringen und damit die eigene Reichweite erheblich verbessern.
- Gut transportabel.
- (Notfalls Betrieb auf dem 70cm - Band ebenfalls möglich, bei schlechtem SWR und verzipfeltem Strahlungsdiagramm.)
Material
- Etwa 150 cm 300 Ω Bandleitung. Heutzutage schwer zu bekommen; Bezugsquelle [DX-Wire]. (Eignet sich übrigens auch als mechanisch gut beherrschbarer Hühnerleiterersatz für Kurzwellenantennen im Portabelbetrieb.)
- Koaxkabel, Länge nach Wunsch (H155 ist eine gute Wahl).
- BNC-Stecker zum Anlöten an das Koaxkabel (oder anderer Stecker, passend zum eigenen Funkgerät).
- Ein kleiner Plastikstock o.ä. für die Zugentlastung.
- Etwas dünne Kunststoffschnur für die Montage.
- Kleber für die Abdichtung gegen Feuchtigkeit.
Bauskizze
Bau
An einem Ende des Koaxkabels den gewünschten Stecker konfektionieren.
Mit dem Duchgangsprüfer checken: Durchgang vom Pin des Steckers zum anderen Ende des Mittelleiters und von der Außenhülle des Steckers zum anderen Ende des Mantels. Kein Durchgang zwischen Pin und Außenhülle.
Die beiden Drähte der Bandleitung am oberen Ende entisolieren und zusammenlöten.
Danach auf etwa 143..144 cm abschneiden.
Die beiden Drähte der Bandleitung am unteren Ende so entisolieren, dass 140,8 cm Mittelmaterial und Isolation stehen bleibt. Diese beiden Drähte ebenfalls zusammenlöten.
Im Abstand von 2,8 cm vom unteren Ende des Bandleitungsstücks die Isolierung von beiden Drähten vorsichtig abschälen, ohne die Drähte selbst zu verletzen. Dabei vom Mittelplastik das Meiste stehen lassen. Das Koaxkabel dran löten. Die eigentlichen Lötstellen sollte 2,8 cm vom Ende der Bandleitung entfernt sein. Das Koaxkabel sollte nach unten weg gehen.
Koaxkabel und die letzten 2,8 cm Bandleitung etwas auseinander spreizen, damit sie etwas voneinander entfernt sind und nicht zu sehr koppeln. (So habe ich es zumindest gemacht.)
Den Draht der Bandleitung finden, der an den Mantel des Koaxkabels angeschlossen ist. Von 41,3 cm bis 43,3 cm Entfernung vom unteren Bandleitungsende diesen Draht der Bandleitung entfernen, so dass eine einseitige Lücke von 2 cm entsteht. Das Mittelmaterial weitgehend stehen lassen. Den anderen Draht sowieso.
Nochmal mit dem Durchgangsprüfer checken: Jetzt sollte man einen Kurzschluss sehen zwischen Pin und Außenhülle des BNC-Steckers.
Zur Zugentlastung ein Plastikstöckchen mit dem einen Ende am Koaxkabel und mit dem anderen Ende an der Bandleitung oberhalb des Koaxanschlusses befestigen. (Ich habe mit dünner Schnur bewickelt und dazu ein Loch in die Bandleitung gestanzt.)
Antenne in einen trockenen und fettfreien Freiraum verbringen. Der nun folgende Erstversuch sollte nicht gleich in geschlossenen Räumen erfolgen, da die manchmal das SWR verfälschen, manchmal aber auch nicht. Also vorsichtige Inbetriebnahme bei kleiner Leistung mit SWR-Gerät. Die Antenne sollte mindestens im normalen Sendebereich FM-Fonie 145,0 - 145,5875 MHz niedriges SWR zeigen. (Genaue Werte hängen von der Dämpfung des verwendeten Koaxkabels ab.)
Für den Feuchtigkeitsschutz alles blanke Metall der Antenne mit nichtleitendem Kleber dünn bekleistern. Den Koaxstecker dabei auslassen. Ich habe UHU-hart genommen, was so einigermaßen funktioniert hat, aber dieser Kleber hält auf dem glatten Bandleitungskunststoff fast nicht. Vielleicht habt Ihr noch eine bessere Idee.
Elektrische Funktion
Man kann die Bandleitungsantenne folgendermaßen entwickeln:
- Man beginnt mit einem senkrechten Dipol von 2λ Länge, mittengespeist, also hochohmig.
- Der untere Dipolast wird verkürzt auf ein Radial/Gegengewicht von λ/4. Die Antenne bleibt hochohmig, das Richtungsdiagramm ist weniger zipfelig, der kurze Dipolast trägt fast nichts zur Strahlung bei.
- Der verbleibende Ast von 1λ Länge wird in der Mitte zurück gefaltet. Das frühere ferne Ende baumelt nun in der Nähe der Dipolmittel. Das ist bei unserer Bandleitungsantenne der Draht oberhalb der 2cm - Lücke.
- Durch die Zurückfaltung verschwinden die "Zipfel" im Strahlungsdiagramm. Die Antenne ist nun ein endgespeistes doppeltes Halbwellendipol mit λ/4 Gegengewicht.
- Ein λ/4 Stub wird angelötet und am anderen Ende kurzgeschlossen. Er dient als Transformator der hochohmigen Impedanz auf 50 Ω herunter. Dazu muss man die richtige Stelle in der Nähe des Kurzschlussendes anzapfen.
- Ein Koaxkabel kann dort ohne weitere Symmetrierung angeschlossen werden, wenn man den Mantel mit dem Draht des Stubs verbindet, der auf das λ/4 Gegengewicht geht, und die Seele mit dem Draht des Stubs, der auf das doppelte Halbwellendipol geht.
- Man richtet nun den Stub in Längsrichtung des Dipols aus. Die Lötstelle zwischen Stub und langem Dipolast verschwindet. Es entsteht ein gerader Gesamtdraht von etwa 3/4λ Länge. Wegen der Verkürzungsfaktoren durch Drahtdicke und Bandleitungskunststoff bei uns 140,8 cm.
- Nun haben wir alle Teile der Bandwellenantenne zusammen, aber noch was übrig: Die bisherige Entwicklung ergibt es noch einen zusätzlichen λ/4 Gegengewicht/Radial/Dipolast genau neben dem einen Draht des λ/4 Stubs, mit dem er ohnehin verbunden ist. Dieser Draht ist redundant geworden und wird weggelassen. Der entsprechende Draht des Stubs oder der Mantel des Koaxkabels übernimmt die Funktion des Gegengewichts mit.
Die Antenne kann auch als eine abgewandelte Version der "J-Antenne" gesehen werden. Wie bei dieser kann es theoretisch zu Mantelwellen kommen. Praktisch funktioniert die Antenne prima.