Aktuelle Version
Der D23 in der CQDL 09/2005
In der aktuellen CQDL steht ein Bericht über den D23 auf der WTH (Seite 606):
"HAM RADIO is like hacking"
Am letzten Juliwochenende schaute die Öffentlichkeit der Computerfreaks in die Niederlande. Auf einem Veranstaltungsgelände nahe Boxtel bei s'Hertogenbosch trafen sich etwa 2000 Teilnehmer zu einer Hackerparty, die alle vier Jahre stattfindet und diesmal den Namen "What the Hack" trug.
Zelte, Netzwerk- und Stromkabel zierten das Gelände, auf dem Gäste aus Europa und sogar den USA sowie Australien anwesend waren. Zum wichtigsten Equipment gehörte neben dem Zelt der eigene Rechner. Spätestens mit dem Chaos Computer Club (CCC) und dem DARC-OV Freunde des CCC (D23) ist Amateurfunk bei solchen Veranstaltungen eine feste Größe geworden. Neben einer 2-m-Langyagi und einer X-7000 installierte der OV zahlreiche KW-Drahtantennen. Eine Form von Öffentlichkeitsarbeit, die sich gelohnt hat: Gelegentlich verirrte sich eine Hacker zu den Funkamateuren und stellte Fragen zum Amateurfunk. Aus dieser Personengruppe heraus ist es dem D23 schon oft gelungen, Computerfreaks für das Hobby zu interessieren. Es liegt u.a. daran, dass Computer- und Funktechnik in heutiger Zeit thematisch nahe beieinander liegen. Nicht umsonst enstand bei einer ähnlichen Veranstaltung im Jahre 2001 währed des Versuches, per Soundkarte die Telemetriesignale des Satelliten AO-40 zu decodieren, die Aussage "HAM RADIO is like hacking".
Ein viertägiges Vortragsprogramm aus den Bereichen Betriebssysteme, Sicherheit, Hackerphilosophie ("Jede Information muss frei zugänglich sein") und auch drahtlose Datenübertragung machte das "What the Hack" obendrein zu einem Weiterbildungsforum.
Karel Fasotte referierte zu der Möglichkeit einer Datenübertragung via 500 km innerhalb von Gebieten, die bisher nur schwer mit Telekommunikationsnetzen erschlossen sind. Ohne auf Satelliten oder Umsetzer angewiesen zu sein, betonte er die Wichtigkeit der Kurzwelle. Zum Einsatz kommen bekannte Komponenten aus dem Amateurfunk: IC-706MKIIG, T2FD-Antenne und ein ARD-9800-Modem von AOR. Neben dem ARD-9800 liefen auch Versuche in der Betriebsart Q15X25. Diese seien zwar technisch interessant, führten aber aufgrund des frühen Entwicklungsstadiums der Software leider nicht zum Erfolg.
Die Zukunft sieht Fasotte bei den Software Defined- (oder auch GNU-) Radios, bei denen nicht die Hard- sondern eben die Software bestimmt, wie die Informationen über den Äther gelangen. Vielleicht kommt aus den Kreisen der Hacker in vier Jahren wieder Neues zu diesem Thema, wenn sie sich zur Fortsetzung der Veranstaltungsreihe erneut in den Niederlanden treffen.
Stefan Hüpper, DH5FFL