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Version vom 18:44, 17. Mai 2005

In der Funktechnik werden als Relais automatische Einkanal-Umsetzerstationen bezeichnet. Im Englischen heißen sie Repeater. Relais stehen an exponierten Standorten, z.B. auf Hochhäusern oder Bergen, so dass sie einen großen Aktionsradius besitzen. Ein- und Ausgabefrequenz liegen wegen des gleichzeitigen Sende- und Empfangsbetriebs versetzt. Liegen beide in einem Band, ist die Eingabefrequenz meist die niedrigere. Die Differenz innerhalb eines Bandes nennt man Ablage oder Shift. Sie ist pro Amateurband einheitlich, aber von Band zu Band unterschiedlich. Die Kennzeichnung der Relaiskanäle erfolgt durch ein R mit nachfolgenden Ziffern. (Die Simplexkanäle werden mit S und einer Ziffernfolge gekennzeichnet.)

Neben den herkömmlichen Relais vorrangig für Fonie gibt es ATV-Relais und Digipeater. Erstere aktiviert man per Rufton(-Verfahren), was man Öffnen nennt. Nach einer bestimmten betriebslosen Zeit wird automatisch der Sender deaktiviert. Man sagt, das Relais fällt ab.

Die herkömmlichen Relais eignen sich prinzipiell auch zur Übertragung anderer Betriebsarten. Zur Überbrückung größerer Entfernungen im UKW-Bereich sowie auf 10 m haben Funkamateure ganze Netze davon aufgebaut. Zunächst wurden 2-m-Relais eingesetzt. Dieses Netz ist über ganz Deutschland recht gleichmäßig verteilt, besteht aber aus relativ wenigen Relais. Die Ablage beträgt 600 kHz. Besonders dicht ist das 70-cm-Netz, wobei die Stationsdichte im Ruhrgebiet maximal und in den neuen Ländern ein wenig niedriger als in den alten ist. 70-cm-Relais sind vor allem im Alpenraum stark frequentiert, weil die Täler durch die Dezimeterwellen besser "ausgeleuchtet" werden und so die Reichweiten im Vergleich zu 2 m besser sind. Die Ablage beträgt 7,6 MHz. Ein 23-cm-Netz existiert in der westlichen Hälfte Deutschlands. Besonders in den Neubundesländern sind die Stationen recht spärlich gesät. Die übliche Ablage beträgt hier 35 MHz. Neben diesen Relais gibt es weltweit Relais im 10-m-Band, vor allem in USA, aber auch in beachtlichem Maß in Deutschland und Skandinavien. Bei guten Bedingungen lassen sich über diese Stationen interkontinentale Verbindungen abwickeln.